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Mit Humboldt und Gauß durch Raum und Zeit

««Ein großes Buch, ein genialer Streich» (Frankfurter Rundschau) – Daniel Kehlmanns Weltbestseller «Die Vermessung der Welt»

Die Vermessung der Welt
© «Alexander von Himboldt – Plantes Équinoxiales», akg-images


Wer sich an eine literarische Doppelbiographie von zwei Wissenschaftsgenies des 19. Jahrhunderts wie Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß heranwagt, geht ein beträchtliches Risiko ein. Aber nach dem fulminanten Erfolg von «Ich und Kaminski» wollte Daniel Kehlmann unbedingt  neue Wege gehen. Das Risiko hat sich gelohnt. «Die Vermessung der Welt» ist ein «spannender, facettenreicher und wunderbar zu lesender Roman, der von dem Abenteuer erzählt, das Unbekannte zu entdecken, und in die Frage mündet, worin Freiheit besteht» (Der Spiegel).

Wie Bud Spencer und Terence Hill
Damals war er 30 Jahre alt, ein junger Schriftsteller mit mehreren Buchveröffentlichungen – aber kein «literarisches Wunderkind», als das er prompt hofiert wurde. «Dafür bin ich leider ein bisschen zu alt. In meinem Alter hat Hegel schon an der ‹Phänomenologie des Geistes› gearbeitet, und Lessing hat seine erste Werkausgabe veröffentlicht.»


Man dürfe sich Humboldt und Gauß «ein bisschen so vorstellen wie Bud Spencer und Terence Hill der deutschen Wissenschaftsgeschichte», heißt es im Falter. Während der eine die halbe Welt bereist und dabei keinen Berg, keinen Fluss und keine Höhle unvermessen lässt, kommt der andere in seinem Leben nicht über das Planquadrat Braunschweig/Göttingen hinaus. Und dringt doch in Sphären vor, wo sich im Unendlichen die Parallelen berühren.


Der Preuße Humboldt ist eine höchst komische Figur, eine «Mischung aus Don Quijote und Hindenburg». Wo immer er sich herumtreibt, in den Sumpfgebieten des Orinoko oder der zentralasiatischen Tundra, tritt er als Repräsentant der Weimarer Klassik auf  – auch wenn Schiller seinen «Kartierungswahn» als Angriff auf die heilige Natur geißelte. Humboldts Maxime «Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu messen» bedeutet nichts anderes als – Abtötung des inneren Chaos durch Unterwerfung der äußeren Welt.

 

Originell, klug, komisch

Der Fanatiker der Vermessung von Raum und Zeit lebte ein mönchisches Leben; Frauen jagten ihm ein Leben lang Schrecken und Abscheu ein, seine geheimsten Träume galten, wenn er sie überhaupt zuließ, den «Knaben». In Südamerika vermaß er, was es zu vermessen gab, Berge, Täler, Flüsse, Temperatur, Sauerstoff, Strömungen, Magnetismus, Längen- und Breitengrade, Planeten. Sein so voluminöses wie unlesbares Werk «Reise in die Äquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents» zeugt von seiner obsessiven Neugier.


Humboldts Antipode Gauß, Professor für Astronomie in Göttingen, ist ein Misanthrop und Stubenhocker aus Prinzip. Als Mathematiker ein Genie, das schon mit Anfang zwanzig sein Lebenswerk vorlegt, die Disquisitiones Arithmeticae, als Ehemann und Familienvater eine katastrophale Fehlbesetzung. Nina, die sibirische Prostituierte aus dem städtischen Freudenhaus, steht ihm näher als seine Frau Johanna, die er noch in der Hochzeitsnacht betrügt, als er hektisch aus dem Bett springt, um einen frischen Geistesblitz zu notieren.


Mit traumwandlerischer Sicherheit verknüpft Kehlmann Fiktion und Fakten. Ob es sich um die Gastauftritte des Weimarer Paten Goethe oder des greisen Königsberger Starphilosophen Kant handelt, der seinen Diener Lampe «Wurst und Sterne» einkaufen schickt, anstatt Gauß‘ atemlosem Bericht von den sich im Unendlichen treffenden Parallelen zu folgen: solcherlei «Schwindeleien» verleihen der Geschichte Tiefenschärfe und Komik.


Der Kunstgriff, alle Dialoge in indirekte Rede zu setzen, schafft Distanz. Strikte Erzählökonomie bewahrt ihn vor der «Albernheit», ein episch ausladendes, triviales Historienwerk zu schreiben. «Daniel Kehlmann hat den komischsten deutschen Roman dieses Jahres geschrieben. Das sei, wird man einwenden, nicht sehr schwer. Stimmt, es gelingt hier aber auch in den absoluten Maßstäben brillant.» (SZ)

Die Vermessung der Welt

Einer der erfolgreichsten deutschen Romane der Nachkriegszeit jetzt im hochwertigen Geschenkbuchformat.

Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Fantasie, Kraft und Brillanz.

«Ein großes Buch, ein genialer Streich.» (Frankfurter Rundschau)

«Urkomisch und herzzerreißend.» (Time Magazine)

«Eine literarische Sensation.» (Guardian)

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Daniel Kehlmann

Daniel Kehlmann

Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis, dem Friedrich-Hölderlin-Preis und 2024 mit dem Ludwig-Börne-Preis ausgezeichnet. Sein Roman Die Vermessung der Welt war eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der Nachkriegszeit, und auch sein Roman Tyll stand monatelang auf den Bestsellerlisten und gelangte auf die Shortlist des International Booker Prize. Zuletzt erschien sein Roman Lichtspiel, ebenfalls ein großer Erfolg bei Kritik und Publikum. Daniel Kehlmann lebt in Berlin.