Murphy
Bereits in seinem frühen Roman «Murphy» schreibt Samuel Beckett über das Thema, das ihn zeit seines Lebens beschäftigen sollte – die Absurdität des menschlichen Strebens. Ein junger Ire verbringt nackt, gefesselt und bewegungslos Stunden in einem Schaukelstuhl, um den Zwängen allen irdischen Seins in mystischer Versenkung zu entgehen. Die Liebe zu einer Prostituierten scheitert an seiner Weigerung, sich dem Diktat der alltäglichen Notwendigkeiten zu unterwerfen. Er verdingt sich als Hilfspfleger in einer Irrenanstalt, wo er sich mit den Insassen verbrüdert. «Murphy» bricht radikal mit den Gesetzmäßigkeiten und Sinnstiftungen des traditionellen Romans.
Das Buch ist, wie es an einer Stelle heißt, «sorgfältig darauf zugeschnitten, den gebildeten Leser zu verderben».
- Verlag: Rowohlt Taschenbuch
- Erscheinungstermin: 01.09.1994
- Lieferstatus: Verfügbar
- 224 Seiten
- ISBN: 978-3-499-13525-5
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Mit Murphy hat Backett seinen realistischsten und heitersten Roman geschrieben, ein Buch glänzender Ironie. Der Held scheitert bei dem Versuch, die völlige Ruhe jenseits alles Irdischen zu erlangen, und endet auf ihm sehr gemäße Weise in einem lächerlichen Tod. Damit ist bereits das Thema angeschlagen, das Backett immer wieder beschäftigt hat: der Zweifel an der Größe und Vollkommenheit des Menschen.
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