Bevor diese Geschichte beginnt, fliegt eine Kaffeemaschine aus dem Fenster des Lehrerzimmers. Dann fliegt Kim. Und zwar von der Schule. Ihre Mutter schickt sie in ein Dorf im Nirgendwo, zu ihrem Exfreund René. Dort geht Kim zur Schule und arbeitet nebenbei an einer Tankstelle, wo sie Janne trifft, der süchtig nach Erdnussbutterschokoriegeln ist; bald stößt auch noch Alex(andra Sofie) dazu. Zusammen sind sie «so etwas wie Freunde». Schwer zu sagen, wer genau was für wen empfindet. Und als wäre das nicht kompliziert genug, muss Kim immer wieder den Drang bekämpfen, alles zu zerstören, was ihr zu nahe kommt ... Sarah Jäger erzählt klug, berührend und humorvoll von einer Dreierfreundschaft, die eigentlich zum Scheitern verurteilt ist.
DAS INTERVIEW
Sie scheinen eine Frau mit bunter Jobbiografie zu sein: IHK-zertifizierte Call-Center-Agentin, ausgebildete Theaterpädagogin, umgeschulte Buchhändlerin. Sie arbeiten in einer wunderbaren Buchhandlung, bei proust wörter + töne in Essen, einem «Spiegelkabinett der Verführung». Träumen Sie trotzdem davon, irgendwann einmal nur fürs und vom Schreiben zu leben?
Ich habe zehn Jahre lang freiberuflich als Theaterpädagogin gearbeitet und mich dann bewusst gegen die Freiberuflichkeit entschieden, um eine Umschulung im Buchhandel zu machen. Momentan arbeite ich an drei Tagen in der Woche als Buchhändlerin, an den anderen Tagen kann ich schreiben, oder ich bin unterwegs zu Workshops und Lesungen. Diese Mischung ist für mich ziemlich perfekt – und ich hoffe sehr, ja, vielleicht träume ich sogar manchmal davon, dass das noch lange so bleiben kann.
Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium 2021, der LUCHS des Monats: Sind solche Auszeichnungen ein Türöffner für die Wahrnehmung einer jungen Autorin in der Branche?
Unbedingt! Diese Auszeichnungen haben wesentlich dazu beigetragen, dass meine Bücher sichtbar wurden.