Letzte Einkehr

Tagebücher 2001 - 2009 (mit einem Prosafragment)

Übersetzt von Kristin Schwamm

Im Gegensatz zu seinem berühmten «Galeerentagebuch», das eine Komposition aus den jahrzehntelangen Aufzeichnungen während der inneren Emigration im sozialistischen Ungarn darstellt, handelt es sich bei den hier vorgelegten späten Tagebüchern von Imre Kertész um ein unbearbeitetes, ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit gedachtes «journal intime» von überraschender, oft verstörender Offenheit. Es umfaßt die Jahre seiner äußeren Emigration – die Loslösung von Ungarn, dessen postsozialistische Entwicklung ihn immer stärker an präfaschistische Zeiten erinnert, und die Niederlassung in der Wahlheimat Berlin, wo ihn 2002 die «Glückskatastrophe» des Nobelpreises ereilt.
Das damit verbundene «rare Geschenk guten Lebens» weiß er nach Jahrzehnten äußerster Einschränkung zwar durchaus zu genießen – exklusive Restaurants in Berlin, Paris und New York oder die Luxushotels von Gstaad und Madeira –, doch stärker sind die Aufzeichnungen ab jetzt von den Klagen über die «erwürgenden Anforderungen des Ruhms» und die dadurch einsetzende Selbstentfremdung grundiert, über das Nachlassen der Schaffenskraft und den «unerträglichen Terror des Alters». Ein «Trivialitäten-Tagebuch» nennt er sein Diarium schließlich.
Von der gewohnten Schärfe seiner zeitdiagnostischen und ästhetischen Reflexionen, der Prägnanz der Momentaufnahmen haben seine Tagebücher indes nichts verloren. Leitmotiv bleibt das Schreiben, das Ringen um die Gestaltung der in diesen Jahren entstehenden Prosawerke «Liquidation» und «Dossier K.» sowie des geplanten «Sonderberg»-Romans. Schreiben ist für ihn die einzige Legitimation seines Lebens. Als Krankheit und Schmerzen dominieren, macht er sich mit unerhörter Kühnheit zum gnadenlosen Chronisten des eigenen Verfalls «im Vorzimmer des Todes».

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«Letzte Einkehr» ist das Echolot, das ein großer Schriftsteller in die eigenen Abgründe gerichtet hat, groß in seiner Wahrhaftigkeit, verstörend in seiner Zerrissenheit.

Hubert Spiegel,
FAZ.NET

Eine Wucht von Buch. Ein großes Testament zu Lebzeiten.

Peter von Becker,
Der Tagesspiegel

Die Quintessenz eines unbestechlichen Bewusstseins.

Ronald Pohl,
Der Standard

Die späten Gedanken eines großen Meisters, unglaublich ehrlich, uneitel, unsentimental, ökonomisch. Ein kathartisches Erlebnis.

András Schiff,
Süddeutsche Zeitung

Und nun liegt das Vermächtnis doch vor – in einer Kühnheit und Ungeschminktheit, dass einem der Atem stockt. … eine Kraterlandschaft der Seele, deren Zerklüftung noch nie offen sichtbar geworden ist. Ein unbedingter innerer Wahrheitsanspruch ist hier am Werk … Große Kunst entwachse der Scham und der Angst, schreibt Imre Kertész an einer Stelle. Nicht anderes war ihm Auschwitz. Im 'Vorzimmer des Todes' ist es bei allem Scheitern diese Verwandlung, deren Zeugen wir noch einmal werden dürfen.

Andreas Breitenstein,
Neue Zürcher Zeitung

Wer in das Kertész-Geflecht eintreten will, der greife zu dieser großen Doppelgänger-Geschichte.

Lothar Müller,
Süddeutsche Zeitung

So nah kam man Imre Kertész noch nie. … 'Letzte Einkehr' ist ein bewegendes Buch des Abschieds: ein Freitod im Ästhetischen, begangen von einem freien Menschen.

Jörg Plath,
Deutschlandfunk Kultur

Ein leichthändig geschriebenes schwergewichtiges Dokument.

Judith von Sternburg,
Frankfurter Rundschau
  • Verlag: Rowohlt Buchverlag
  • Übersetzt von: Kristin Schwamm
  • Erscheinungstermin: 20.09.2013
  • Lieferstatus: Nicht lieferbar
  • ISBN: 978-3-498-03562-4
  • 464 Seiten
  • Autor: Imre Kertész

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Letzte Einkehr
Imre Kertész Letzte Einkehr
  • «Letzte Einkehr» ist das Echolot, das ein großer Schriftsteller in die eigenen Abgründe gerichtet hat, groß in seiner Wahrhaftigkeit, verstörend in seiner Zerrissenheit.

    Hubert Spiegel, FAZ.NET
  • Eine Wucht von Buch. Ein großes Testament zu Lebzeiten.

    Peter von Becker, Der Tagesspiegel
  • Die Quintessenz eines unbestechlichen Bewusstseins.

    Ronald Pohl, Der Standard
  • Die späten Gedanken eines großen Meisters, unglaublich ehrlich, uneitel, unsentimental, ökonomisch. Ein kathartisches Erlebnis.

    András Schiff, Süddeutsche Zeitung
  • Und nun liegt das Vermächtnis doch vor – in einer Kühnheit und Ungeschminktheit, dass einem der Atem stockt. … eine Kraterlandschaft der Seele, deren Zerklüftung noch nie offen sichtbar geworden ist. Ein unbedingter innerer Wahrheitsanspruch ist hier am Werk … Große Kunst entwachse der Scham und der Angst, schreibt Imre Kertész an einer Stelle. Nicht anderes war ihm Auschwitz. Im 'Vorzimmer des Todes' ist es bei allem Scheitern diese Verwandlung, deren Zeugen wir noch einmal werden dürfen.

    Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung
  • Wer in das Kertész-Geflecht eintreten will, der greife zu dieser großen Doppelgänger-Geschichte.

    Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung
  • So nah kam man Imre Kertész noch nie. … 'Letzte Einkehr' ist ein bewegendes Buch des Abschieds: ein Freitod im Ästhetischen, begangen von einem freien Menschen.

    Jörg Plath, Deutschlandfunk Kultur
  • Ein leichthändig geschriebenes schwergewichtiges Dokument.

    Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

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