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Klaus Mann: Leben, Werk und Neuausgaben

Foto von Klaus Mann, daneben das Zitat von ihm: «Überall werde ich ein Fremdling sein. Ein Mensch meiner Art ist stets und überall durchaus einsam.»
© Literaturarchiv der Monacensia, München

Er stand zeitlebens im Schatten des «Über-Vaters» Thomas Mann und war doch vielleicht der Begabteste seiner Generation: Klaus Mann. Sein Leben war geprägt von extremer Ruhelosigkeit – ein «Enfant terrible» und Bohemien, getrieben von den dramatischen Zeiten des 20. Jahrhunderts.

Vom Exil über Amsterdam, Paris und New York bis hin zum antifaschistischen Engagement als US-Soldat: Klaus Manns Existenz war ein ständiger Kampf. Diese Zerrissenheit und sein unbedingter Wille zur Wahrheit machen sein Werk verblüffend modern.

Das Werk eines Grenzgängers

Sein berühmtester Roman «Mephisto» ist eine brillante und zeitlose Analyse des Opportunismus in Zeiten des Terrors. Doch auch seine schonungslose Autobiografie «Der Wendepunkt» oder der Exilroman «Flucht in den Norden» zeigen eine literarische Kraft, die bis heute fasziniert. Rowohlt präsentiert das Gesamtwerk dieses wichtigen Autors in sorgfältig edierten Neuausgaben und erstmals auch digital.

Tauchen Sie ein in das Gesamtwerk eines der faszinierendsten Autoren des 20. Jahrhunderts.

Über Klaus Mann

Erika Mann: «Er hat geschrieben, wie andere Leute atmen.»
Thomas Mann: «Ich glaube ernstlich, dass Klaus zu den Begabtesten seiner Generation gehörte, vielleicht der Begabteste war.»
Erich Ebermayer: «Es bleibt immer nur das Wort: Verzauberung. Dem Zauber seines Wesens erlag jeder ...»
Hermann Kesten: «Er war voller nervöser Daseinslust und heimlicher Todesbegier, frühreif und unvollendet …»
Oskar Maria Graf: «Klaus Mann war das vollendete Bild eines ‚jungen, gebildeten Mannes von Welt’.»
Uwe Naumann, Herausgeber der rororo-Monographie: «Als sich Klaus Mann im Frühjahr 1949 verbittert und vereinsamt das Leben nahm, hätte er sich kaum träumen lassen, dass er Jahrzehnte später geradezu eine Kultfigur werden würde, vor allem für junge Menschen. Woher rührt die Faszination? (...) Vielleicht macht gerade die Zerrissenheit und Fragilität seiner Existenz seine verblüffende Modernität aus.»

Bücher von Klaus Mann

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Literaturarchiv der Monacensia, München
© Literaturarchiv der Monacensia, München
Klaus Mann

Geboren am 18.11.1906 in München als ältester Sohn Thomas und Katja Manns. Klaus Mann schrieb mit 15 Jahren erste Novellen. Es folgten die Gründung eines Theaterensembles mit Schwester Erika, Pamela Wedekind und Gustaf Gründgens, 1929 unternahm er eine Weltreise «rundherum». In der Emigration (mit den Stationen Amsterdam, Zürich, Prag, Paris, ab 1936 USA) wurde er zur zentralen Figur der internationalen antifaschistischen Publizistik. Er gab die Zeitschriften «Die Sammlung» (1933-35) und «Decision» (1941-42) heraus, kehrte als US-Korrespondent nach Deutschland zurück.

1949 beging er aus persönlichen und politischen Motiven Selbstmord, nachdem er in dem von Pessimismus erfüllten Essay Die Heimsuchung des europäischen Geistes noch einmal zur Besinnung aufgerufen hatte. Mann sagte sich früh vom Daseinsgefühl der Eltern-Generation los und stellte die Lebenskrise der «Jungen» in der stilistisch frühreifen Kindernovelle und in der Autobiographie des Sechsundzwanzigjährigen Kind dieser Zeit dar. Seine bedeutendsten Romane schrieb Mann im Exil: Symphonie Pathétique , Mephisto. Roman einer Karriere , und Der Vulkan . In der Autobiographie Der Wendepunkt gelangt Klaus Manns Diktion zu Reife und gelassener Sachlichkeit. Er sprach stellvertretend für eine Generation, die in den 20-er Jahren ihre prägenden Eindrücke empfing, mit einem engagierten Freiheitsbewusstsein zu neuen Ufern aufbrechen wollte und zwischen den Fronten einer zerrissenen Nachkriegswelt an der Machtlosigkeit des Geistes verzweifelte.

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