Aus dem Verlag

Der Rowohlt Verlag trauert um Michael Gruenbaum

Die Rowohlt Verlage trauern im Michael Gruenbaum
© Dennis Darling

Im Alter von 92 Jahren ist der Autor Michael Gruenbaum am 8. März in den USA verstorben. 

Michael Gruenbaum war Überlebender des Holocaust. Als Kind erlebte er den Einmarsch der Nationalsozialisten in Prag, die seinen Vater ermordeten. Mit der Mutter und seiner Schwester Marietta wurde er in das Lager Theresienstadt gebracht und entging dort den Transporten nach Auschwitz. Von dieser Zeit seines Lebens erzählt er tief bewegend in seinem autobiographischen Roman, «Wir sind die Adler», der in 19 Sprachen übersetzt wurde. 

Sein ganzes Leben lang hat sich Gruenbaum gegen das Vergessen des Holocaust eingesetzt, das Buch an Schulen präsentiert und noch am Tag vor seinem Tod zwei Zoomveranstaltungen geleitet. Hier verlinkt finden Sie einen Film, den Gruenbaums Enkel Benjamin animiert hat, und in dem er seine Botschaft vermittelt, so wie er es in Vorträgen, Auftritten und in Buchform unermüdlich so viele Jahrzehnte lang getan hat. 

Michael Gruenbaum sah im Überleben die unbedingte Verantwortung, das weiterzugeben, was er erfahren hatte, damit sich die Geschichte niemals wiederholen würde. Und das hat er bis zuletzt getan.

Michael Gruenbaum wurde 1930 in Prag geboren und starb 2023 im Alter von 92 Jahren in den USA. 1942 wurde er mit seiner Mutter und seiner Schwester nach Theresienstadt (Terezin) gebracht, wo er bis zum Kriegsende blieb. Er wanderte 1950 in die USA aus, erlangte Studienabschlüsse am MIT und in Yale, diente zwei Jahre in der US Armee und arbeitete im öffentlichen Dienst, bevor er eine eigene Beratungsfirma gründete. Fünfzig Jahre lang war er mit Thelma Gruenbaum verheiratet. Er hat drei Söhne und vier Enkelkinder. Noch bis in die 2000er Jahre gab es Wiedersehenstreffen der überlebenden Jungen aus Theresienstadt.

Zum Autor Zu den Büchern

Wir sind die Adler

Einer der letzten, die noch davon erzählen können
Michael – Mischa – erlebt eine behütete Kindheit in Prag. Er spielt gern Fußball, der Vater ist erfolgreicher Anwalt. Doch als Mischa gerade acht Jahre alt ist, marschieren die Deutschen ein. Die Repressionen nehmen zu, bis zur Gründung des Prager Ghettos, in dem Mischa mit seiner Familie landet. Aber das ist nicht die Endstation: 1942 wird er mit Mutter und Schwester ins Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Dort lebt er mit vierzig anderen Jungen in einem Schlafsaal unter der Leitung von Franta, der die Jungen heimlich unterrichtet – Vaterfigur, Beschützer und Mentor zugleich. Die Kinder bilden eine verschworene Gemeinschaft, viele wachsen Mischa ans Herz wie Brüder. Doch über allem schwebt stets die Angst, in einen der Züge gesetzt zu werden, die an einen Ort namens Auschwitz fahren …

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