Mikadowälder

Dieser kleine, feine Roman ist erzählt eine schöne und herzenswarme Geschichte über die Menschen und die Beziehungen, die sie zueinander haben.

Marie-Alice Schultz ist gelungen, wovon alle insgeheim träumen – die unschlagbare Schöpferkraft der Kindheit zur Kunst werden zu lassen. Ein bezauberndes Debüt.

Vielleicht macht es diesen melancholischen, auch mal bissigen Text so mutig: über die Liebe im Eingeständnis der Ratlosigkeit schreibend.

Ein besonderer Roman, eben einer, der nicht stringent die Gefühlswelt von ein paar Protagonisten ausleuchtet und mit Karacho auf ein mehr oder weniger erwartetes Ende zusteuert. Er mäandert, das aber zielgerichtet.

Wer dranbleibt, wird belohnt. „Mikadowälder“ handelt von Liebe, Freundschaft, von Trennung und Einsamkeit, von verpassten Chancen. Ein Roman, der von den kaum merklichen Veränderungen lebt, von vagen Andeutungen und kleinen Beobachtungen – und der dennoch oder gerade deswegen zum großen Umdenken anregt.

Ein melancholisches Debüt mit schwer sympathischen Charakteren - klug gestrickt, alles am rechten Fleck. Versöhnend, innig, warm.

Wunderschön.

Es ist schön, diesen Roman zu besitzen, als kleines Kunstwerk, das es ist.