Cordes ist nicht totzukriegen
Die Zeit im Untersuchungsgefängnis war scheußlich. Ich habe schon gedacht, der Anwalt holt mich nie wieder raus. Und die ganze Zeit über die Angst, daß sie Nele verhaften, wenn sich meine Unschuld herausstellt … Nele ist meine Tochter. Meine und Kurt Cordes’ Tochter; aber das weiß sie nicht. Sie war noch zu klein, als mein zweiter Mann sie adoptierte. So konnte sie auch nicht wissen, daß Cordes ihr Vater war – nein, ist; er lebt ja noch. Er ist ja gar nicht im Krieg gefallen, wie es damals hieß … Und vorgestern bin ich durch einen Zufall dahintergekommen, daß er einen handfesten Flirt mit seiner eigenen Tochter angefangen hat.
Gestern habe ich mich mit Cordes getroffen; ich bin eigens zu dieser Aussprache nach Hamburg geflogen. Heute früh haben sie ihn gefunden – erschossen, mit einem Handschuh von mir in der Hand. Da haben sie mich verhaftet. Und auf dem Weg ins Polizeipräsidium habe ich meine Tochter gesehen – ich war ganz sicher, daß sie es ist. Es war furchtbar. Daß ich keine Mörderin bin, wußte ich ja immerhin, aber … War meine Tochter eine Mörderin?
Nun, das hat sich alles geklärt … Dachte ich. Aber dann, als ich gerade ins Flugzeug nach München steigen wollte, war es plötzlich ganz anders.
- Verlag: Rowohlt Repertoire
- Erscheinungstermin: 19.10.2018
- Lieferstatus: Verfügbar
- 124 Seiten
- ISBN: 978-3-688-11529-7
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