Die bessere Geschichte
Ein Internatsroman. Eine tragische Liebesgeschichte. Eine packende Story über Führung und Verführung. Der sensible Tilman Weber ist 13, als er auf ein Internat an der Ostsee kommt. Erst fühlt Tilman sich sehr allein in der „Freien Schule Schwanhagen“. Dann aber verliebt er sich in Ella und findet Aufnahme in ihrer Schülergruppe. Die wird geleitet von dem sehr unkonventionellen Lehrerpaar Wieland. Als er sich schließlich zwischen Ella und der „Familie“ entscheiden muss, kommt es zur Katastrophe.
27 Jahre später. Der bekannte Schriftsteller Tilman Weber erhält einen Telefonanruf. Es ist Ella, die ihn zur Beerdigung einer Mitschülerin einlädt. Bei dem Treffen will Ella die sexuelle Gewalt von damals öffentlich machen. Tilman will das auf keinen Fall…
- Verlag: Rowohlt E-Book
- Erscheinungstermin: 12.03.2019
- Lieferstatus: Verfügbar
- 480 Seiten
- ISBN: 978-3-644-00257-9
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Anselm Neft gibt mit seinem mitreißend geschriebenen Buch all jenen eine Stimme, die ähnliches erlebt haben - und die doch bis heute schweigen müssen. Dafür ist ihm nicht genug zu danken.
Anselm Nefts "bessere Geschichte" funktioniert wie ein Rührstab im Teig unserer vermeintlichen Erkenntnisse über Missbrauch. Er walkt alles durch, was wir zu wissen glauben, und macht damit nichts besser, beschwichtigt nicht, relativiert nicht. Im Gegenteil. Er schafft Tiefe in einer oft flachen Auseinandersetzung. Ein gewichtiges Buch, ein großes Buch - und ein zusätzlich auch noch gut geschriebenes. Was ja auch nicht zu unterschätzen ist.
Ein Roman, der die Schweigeroutine durchbricht und von sexueller Gewalt gegenüber Kindern erzählt, der dafür eine Erzählform und Sprache findet, führt unabdingbar in ein Tal der Schmerzen. [...] Wer hinschauen will, lese diesen mutigen wie bewegenden Roman.
Trotz der heiklen Themen kommt der Autor nie auch nur in die Nähe von Klischees, Schwarz-Weiß-Denken oder Stereotype. Vor allem aber ist Anselm Neft mit seiner wunderbaren Sprache ein herausragend guter, sicherer und kluger Erzähler, dessen spannende und stimmige Geschichte um Tilman Weber mit knapp 500 Seiten keine Seite zu lang ist.
Neft steigt tief in die Psyche eines Jungen ein, der auf keinen Fall Opfer sein will. Er macht eindrücklich klar, wie Täter-Opfer-Dynamiken wirken und wieso Missbrauch oft so lange unentdeckt bleibt.
Eine fiktive Geschichte, die auf Hunderten, ja Tausenden wahren Begebenheiten basiert. Und weil 'richtig' und 'falsch' im Roman nicht beurteilt werden müssen, eine traurige wahre Geschichte, die beim Lesen ungemein viel Spaß macht."
Da kennt der Autor in seinem packenden Roman kein Erbarmen: Die perfide Prägung erweist sich auch Jahrzehnte später noch als ins Gehirn gefräst.
Dies ist ein verstörendes Buch. Ein anstrengendes dazu. Dies ist ein krasses, manchmal kaum auszuhaltendes, manchmal ärgerliches, ein ganz sicher mutiges Buch.
Ein Buch, das uns alle angeht.
Schon nach der ersten Seite hat Anselm Neft seinen Leser völlig in den Bann gezogen.
„Die bessere Geschichte“ ist ein einfühlsamer Roman über jugendliche Sehnsüchte und deren Manipulation, die darauf folgende Scham und Sprachlosigkeit. Anselm Neft zeigt hier ohne Zeigefinger und Moralisierungen mit literarischen Mitteln, wie komplex die Aufarbeitung solcher Missbrauchsfälle ist. Ein Buch, das uns alle angeht.
«Die bessere Geschichte» ist nicht nur ein schockierender, sondern auch ein ungeheuer kluger Roman.
Dieser Roman ist außerordentlich mutig, weil er sich traut, den Missbrauch jenseits von Täter-Opfer-Schemata zu erzählen...Wer bis zum Ende liest, versteht etwas besser, warum so viele Betroffene erst Jahrzehnte später über das Erlebte sprechen, warum sie so selten Anzeige erstatten und manchmal ganz schweigen. Dieser Erkenntnisgewinn ist ein großes Verdienst dieses spannenden Buches.
Wie dieser sich selbst undurchsichtige Protagonist langsam die Mechanismen, die Ambivalenzen und die Selbstlügen der Pädophilie begreift, das ist packend und grandios beschrieben.
Es geht um die Geschichten, die wir uns selbst über uns erzählen, um unser Leben zu begreifen.
Der Roman ist hochspannend bis zum Schluss. Er bewegt das Gemüt und regt zum Nachdenken an.
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