Chronik 1996–2015

1996

  • Zum fünfzigjährigen Jubiläum der RO-RO-RO-Zeitungsdrucke werden fünfzig kleinformatige «beste Bücher» zum Mitnehmpreis von 2 DM herausgebracht. Wegen des großen Erfolgs der Aktion wird bald darauf eine zweite Serie publiziert. Insgesamt werden fünf Millionen Exemplare abgesetzt.
  • Januar: Bei Rowohlt Berlin beginnt die Reihe «Paare». In den folgenden Jahren erscheinen 29 Bände.
  • August: Die rororo-Ausgabe von Peter Høegs Roman «Fräulein Smillas Gespür für Schnee» erobert Platz 1 der Bestsellerliste; von dieser Ausgabe wurden bis heute 1,4 Millionen Exemplare verkauft.
  • September: Die Gesamtausgabe der Texte und Briefe von Kurt Tucholsky, angelegt auf 22 Bände, beginnt zu erscheinen.
  • 26. September: Deutschsprachige Erstaufführung von Sarah Kanes «Zerbombt» am Schauspielhaus Hamburg; Regie: Anselm Weber.
  • Es erscheinen Daniel Goeudevert, «Wie ein Vogel im Aquarium»; Imré Kertész, «Roman eines Schicksallosen»; Ulla Lachauer, «Paradiesstraße»; Péter Nádas, «Liebe»; Hans-Peter Martin/Harald Schumann, «Die Globalisierungsfalle».

1997

  • Helmut Krausser, «Der große Bagarozy»; Jürgen Leinemann, «Sepp Herberger»; Péter Nádas, «Minotaurus»; Petra Oelker, «Tod am Zollhaus»; José Saramago, «Die Stadt der Blinden».

1998

  • 14. Mai: Kinostart von «Lola rennt». Tom Tykwers Film wird weltweit gefeiert als Aufbruchsignal einer neuen deutschen Filmgeneration.
  • Dezember: José Saramago erhält den Nobelpreis für Literatur.
  • Es erscheinen in diesem Jahr u.a. Harald Juhnke, «Meine sieben Leben»; Bascha Mika, «Alice Schwarzer»; Nicholas Shakespeare, «Der Obrist und die Tänzerin»; Andrzej Stasiuk, «Der weiße Rabe».

1999

  • Ab März erscheinen «rowohlts monographien» in neuem, vierfarbigem Layout. In der Reihe sind bis dahin 540 Bände erschienen in einer Gesamtauflage von über 20 Millionen Exemplaren.
  • September: Im Taschenbuch erscheint Ildikó von Kürthys «Mondscheintarif» und wird ein sensationeller Erfolg; bis heute wurden 1,6 Millionen Exemplare verkauft.
  • Beginn der Rühmkorf-Werkausgabe mit dem Band «Die Jahre, die Ihr kennt».
  • 1. November: Peter Wilfert, zuvor in verlegerischer Position für die Verlage Krüger, Argon und S. Fischer in Frankfurt tätig, übernimmt gemeinsam mit Nikolaus Hansen die verlegerische Geschäftsführung der Rowohlt Verlage.
  • Rüdiger Salat wird für zwei Jahre ressortfreier Rowohlt-Geschäftsführer.
  • In diesem Jahr erscheinen Tahar Ben Jelloun, «Papa, was ist ein Fremder?»; Petra Hammesfahr, «Die Sünderin»; Imre Kertész, «Fiasko»; Ruth Picardie, «Es wird mir fehlen, das Leben».

2000

  • «50 Jahre neu» – die Rowohlt-Taschenbücher feiern Jubiläum, mit einer Ausstellung, einem Sommerfest in Berlin, zahlreichen Aktionen und Sonderausgaben. Bisherige Bilanz: 15.000 Titel, Gesamtauflage 525 Millionen Exemplare.
  • April: Siv Bublitz übernimmt die Leitung von Rowohlt Berlin.
  • Ende Juni: Nikolaus Hansen scheidet als Verleger aus.
  • Juli: Marcel Hartges wird Leiter des Rowohlt Taschenbuch Verlags.
  • Carola Stern, «Männer lieben anders. Helene Weigel und Bertolt Brecht»; Ulrich Wickert, «Ihr seid die Macht!».

2001

  • April: Lutz Kettmann wird Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing.
  • 14. Mai: Uraufführung bei den Filmfestspielen in Cannes: «Die Klavierspielerin», Michael Haneckes Verfilmung des Romans von Elfriede Jelinek.
  • Im Oktober, knapp einen Monat nach den Terroranschlägen in New York, veröffentlicht der Verlag das Buch «Dienstag, 11. September 2001», in dem Autoren von Paul Auster über Louis Begley und Susan Sontag bis zu John Updike Stellung nehmen.
  • Es erscheinen außerdem Frédéric Beigbeder, «39,90»; Petra Gerster und Christian Nürnberger, «Der Erziehungsnotstand»; Ildikó von Kürthy, «Herzsprung».

2002

  • 1. Februar: Alexander Fest löst Peter Wilfert als verlegerischen Geschäftsführer ab. Das Programm des Alexander Fest Verlags wird in das Rowohlt-Programm integriert.
  • Mit Jonathan Franzens Roman «Die Korrekturen» erreicht der neue Verleger schon im ersten Jahr einen Erfolg.
  • Dezember: Imre Kertész erhält den Nobelpreis für Literatur.
  • 9. Dezember: Rowohlt Berlin zieht um in die Kreuzbergstraße 30.
  • Es erscheinen Klaus Bednarz, «Östlich der Sonne»; Christiane Grefe/Matthias Greffrath/Harald Schumann, «attac. Was wollen die Globalisierungskritiker?»; Jana Hensel, «Zonenkinder»; Stefan Klein, «Die Glücksformel»; Herfried Münkler, «Die neuen Kriege».

2003

  • 9. Februar: Uraufführung von «Good Bye, Lenin!» im Wettbewerb der Berlinale. Der Film von Wolfgang Becker wird mit über 12 Millionen Zuschauern ein Welterfolg im Kino.
  • März: Die Biographie «Frau Thomas Mann» von Inge und Walter Jens erscheint und wird zum Bestseller; das Autorenpaar absolviert eine monatelange Lesereise durch den gesamten deutschsprachigen Raum.
  • Klaus Bednarz, «Vom Baikal nach Alaska»; Wolfgang Büscher, «Berlin–Moskau»; Jeffrey Eugenides, «Middlesex»; Heiner Geißler, «Was würde Jesus dazu sagen?»; Siri Hustvedt, «Was ich liebte»; Hans Leyendecker, «Die Korruptionsfalle»; Colum McCann, «Der Tänzer».

2004

  • Martin Walser, seit Jahrzehnten mit dem Suhrkamp Verlag verbunden, wechselt zum Rowohlt Verlag.
  • Februar: Gunnar Schmidt übernimmt die Verlagsleitung von Rowohlt Berlin.
  • Rowohlt zieht den Roman «Endstufe» von Thor Kunkel kurz vor Erscheinen zurück; das Buch wird bei Eichborn verlegt.
  • Dezember: Elfriede Jelinek erhält den Nobelpreis für Literatur.
  • In diesem Jahr erschienen sind Klaus Bednarz, «Am Ende der Welt»; Friedrich Christian Delius, «Mein Jahr als Mörder»; Ildikó von Kürthy, «Blaue Wunder»; Hans Leyendecker, «Die Lügen des Weißen Hauses»; Heinz Strunk, «Fleisch ist mein Gemüse»; Martin Walser, «Der Augenblick der Liebe».

2005

  • September: Daniel Kehlmanns Roman «Die Vermessung der Welt» erscheint und wird zu einem der größten Erfolge in der Geschichte des Rowohlt Verlags.
  • Dezember: Harold Pinter erhält den Nobelpreis für Literatur.
  • Es erschienen Dietrich Grönemeyer, «Der kleine Medicus»; Stephen Hawking und Leonard Mlodinow, «Die kürzeste Geschichte der Zeit»; Jilliane Hoffman, «Morpheus»; Nicole Krauss, «Die Geschichte der Liebe»; Uwe Müller, «Supergau Deutsche Einheit»; Jürgen Neffe, «Einstein»; Alexander von Schönburg, «Die Kunst des stilvollen Verarmens»; Jan Weiler, «Antonio im Wunderland».

2006

  • September: Wenige Tage vor dem Tod des Autors erscheint das Erinnerungsbuch «Ich nicht» von Joachim Fest.
  • 28. Oktober: Uraufführung von Elfriede Jelineks «Ulrike Maria Stuart» am Thalia Theater Hamburg; Regie: Nicolas Stemann.
  • Tom Buhrow/Sabine Stamer, «Mein Amerika – Dein Amerika»; Ildikó von Kürthy, «Höhenrausch»; Dieter Nuhr, «Gibt es intelligentes Leben?»; Salman Rushdie, «Shalimar der Narr»; Abtprimas Notker Wolf, «Worauf warten wir?».

2007

  • 2007 erscheinen u.a. Petra Gerster, «Reifeprüfung. Die Frau von 50 Jahren»; Dietrich Grönemeyer, «Die neuen Abenteuer des kleinen Medicus»; Karl Lauterbach, «Der Zweiklassenstaat»; Cormac McCarthy, «Die Straße»; Kathrin Passig und Aleks Scholz, «Lexikon des Unwissens»; David Safier, «Mieses Karma».

2008

  • Der Rowohlt Verlag geht in sein hundertstes Jahr.
  • Juni: Helmut Dähne, kaufmännischer Geschäftsführer, geht nach 24 Rowohlt-Jahren in den Ruhestand; sein Nachfolger wird Peter Kraus vom Cleff.

2009

  • Januar: John Updike, Chronist der weißen amerikanischen Middle Class und ewiger Nobelpreiskandidat, stirbt im Alter von 76 Jahren an Lungenkrebs.
  • Februar: Joseph O'Neill erhält für «Niederland» den mit 15.000 Dollar dotierten PEN/Faulkner Literaturpreis.
  • März: 25-jähriges Jubiläum der Reihe rowohlts enzyklopädie.
  • Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik für Herfried Münklers Studie «Die Deutschen und ihre Mythen».
  • April: Simon Becketts Thriller «Obsession» auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste.
  • August: Imre Kertész wird mit dem Jean Améry-Preis für Essayistik ausgezeichnet.
  • November: National Book Award in der Sparte Literatur für Colum McCanns Roman «Die große Welt».

2010

  • Februar: Die ersten Rowohlt-E-Books sind im iTunes App Store erhältlich.
  • März: Rowohlt Polaris wird gegründet.
  • Preis der Leipziger Buchmesse 2010 in der Kategorie Belletristik für Georg Kleins «Roman unserer Kindheit».
  • Juni: Daniel Kehlmann gewinnt mit der französischen Übersetzung seines Romans «Ruhm» den Prix Cévennes für den besten europäischen Roman.
  • José Saramago, Literaturnobelpreisträger von 1987, stirbt im Alter von 87 Jahren auf Lanzarote.
  • August: Corine-Buchpreis für Belletristik für «Kokoschkins Reise» von Hans Joachim Schädlich.
  • September: Stephan Serins Debüt «Föhn mich nicht zu» auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste.
  • Oktober: Loki Schmidt stirbt im Alter von 91 Jahren in Hamburg. Als Botanikerin wurde sie für ihr Lebenswerk mit einer Ehrenprofessur der Universität Hamburg geehrt.
  • Dezember: Im Jahresranking der Spiegel-Bestsellerlisten belegt Rowohlt zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz im Gesamtranking aller vier Bestsellerlisten.

2011

  • Januar: Deutscher Krimi Preis 2011 für Bernhard Jaumanns «Die Stunde des Schakals».
  • April: Hans Joachim Schädlich wird für sein Gesamtwerk mit dem mit 50.000 Euro dotierten Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnet.
  • Mai: Friedrich Christian Delius Büchner-Preisträger 2011. Begründung der Jury: «Seine politisch hellwachen, ideologieresistenten und menschenfreundlichen Texte loten die historischen Tiefendimensionen der Gegenwart aus.»
  • Der Bollinger Everyman Wodehouse Prize für humoristische Literatur geht an Gary Shteyngarts «Super Sad True Love Story». Dafür gibt es reichlich Champagner, eine 52-bändige Wodehouse-Werkausgabe und ein Gloucester Old Spot-Schwein.
  • Juni: Elfriede Jelinek erhält für ihr Stück «Winterreise» den Mülheimer Dramatikerpreis.
  • September: Klaus Juncker, Gründer und langjähriger Leiter des Rowohlt Theaterverlags, stirbt im Alter von 89 Jahren.
  • Oktober: Mit seinem Roman «In Zeiten des abnehmenden Lichts» gewinnt Eugen Ruge den Deutschen Buchpreis 2011.
  • Wolfgang Herrndorf wird für seinen Roman «Tschick» mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ausgezeichnet.

2012

  • März: Mit seinem Roman «Sand» gewinnt Wolfgang Herrndorf den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik.
  • Juni: Péter Nádas und seine Übersetzerin Christina Viragh werden mit dem Literatur- und Übersetzerpreis «Brücke Berlin» für den Roman «Parallelgeschichten» ausgezeichnet (und Christina Viragh zusätzlich mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung).
  • September: Jürgen Dehmers (d.i. Andreas Huckele) erhält den Geschwister-Scholl-Preis 2012 für sein Buch «Wie laut soll ich denn noch schreien? Die Odenwaldschule und der sexuelle Missbrauch».
  • Oktober: Nils Mohl gewinnt mit «Es war einmal Indianerland» den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012.
  • November: Lutz Kettmann, Vertriebs- und Marketingchef, geht nach 33 Rowohlt-Jahren in den Ruhestand; seine Nachfolgerin wird Annette Beetz.

2013

  • Februar: David Wagner erhält den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik für seinen Roman «Leben», die Geschichte einer Lebertransplantation.
  • April: Für die Entdeckung der Strahlung von Schwarzen Löchern und seine Beiträge zur Quantenstruktur des frühen Universums wird Astrophysiker Stephen Hawking (71) mit dem Fundamental Physics Prize geehrt, dem mit drei Millionen Dollar höchstdotierten Wissenschaftspreis der Welt.
  • Henri-Nannen-Preis 2013 für die beste investigative Leistung 2013 für Wolfgang Kaes' Reportage «Vermisst. Verschollen. Und beinahe vergessen», die Kaes später in seinem Kriminalroman «Spur 24» verarbeitet.
  • Juni: Tod von Walter Jens am 9. Juni in Tübingen.
  • August: Wolfgang Herrndorf stirbt am 26. August im Alter von 48 Jahren nach schwerer Krankheit.
  • Oktober: Eine Million Exemplare von Jojo Moyes' «Ein ganzes halbes Jahr» verkauft.
  • November: 100. Geburtstag von Albert Camus; die aus diesem Anlass erscheinende Biografie von Iris Radisch wird zum Bestseller.

2014

  • März: Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch für Helmut Lethens Studie «Der Schatten des Fotografen».
  • April: Mit Ralf König wird nach 30 Jahren zum ersten Mal ein deutschsprachiger Zeichner und Autor mit dem Max und Moritz-Preis für ein herausragendes Lebenswerk geehrt.
  • Karlheinz Deschner, der «größte Kirchenkritiker aller Zeiten» (Dieter Birnbacher), stirbt im Alter von 89 Jahren in seiner Heimatstadt Haßfurt.
  • Mai: Der erste @-Day findet statt, bei dem alle Rowohlt-Mitarbeiter über Aspekte des digitalen Lesens informiert werden und diskutieren.
  • August: Wolfgang Leonhard stirbt im Alter von 93 Jahren.
  • September: Barbara Laugwitz wird Rowohlt-Verlegerin. Alexander Fest zieht sich nach 12 Jahren aus dem operativen Geschäft bei Rowohlt zurück und wird Editor at Large.
  • Charles C. Manns Sachbuch «Kolumbus' Erbe» wird in der Rubrik Denkanstöße zum historischen Buch des Jahres 2014 gewählt.
  • Alfred Grosser wird für sein publizistisches Lebenswerk mit dem Henri-Nannen-Preis geehrt.

2015

  • April: Tod von Klaus Bednarz.
  • Juli: David Safier erhält für seinen im Warschauer Ghetto spielenden Roman «28 Tage lang» den renommierten Jugendbuchpreis «Buxtehuder Bulle» für das beste in deutscher Sprache veröffentlichte erzählende Jugendbuch.
  • August: Neuer Online-Auftritt der Rowohlt Verlage.
  • Rowohlt Berlin feiert sein 25-jähriges Jubiläum mit einer großen Feier im Literarischen Colloquium Berlin.
  • September: Jonathan Franzen, als engagierter Vogelkundler mit dem EuroNatur-Preis 2015 ausgezeichnet, veröffentlicht seinen neuen Roman «Unschuld».