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Matcha: Wirkung, Zubereitung und die Magie eines Romans

Ein Foto von Matcha mit Bambusbesen und Pulver, links daneben der Text: «Matcha: Wissenswertes über das grüne Superfood»

Ob als leuchtend grüner Latte im Lieblingscafé oder als stilles Ritual am Morgen – Matcha ist weit mehr als nur ein Trendgetränk. Er ist ein Moment der Ruhe und Achtsamkeit in einer immer hektischer werdenden Welt. Diese besondere Verbindung von Genuss und innerer Einkehr fängt auch Bestsellerautorin Michiko Aoyama in ihrem berührenden Roman «Matcha Tee am Montag» meisterhaft ein. In ihrem Buch wird ein kleines Café zu einem magischen Ort der Begegnung, an dem der bittersüße Tee die Bitterkeit des Lebens zu lindern vermag.

Doch was macht die Faszination dieses intensiv grünen Pulvers aus, dessen Tradition über 800 Jahre zurückreicht? Tauchen Sie mit uns ein in die Welt des grünen Tees und entdecken Sie, wie Sie das wohltuende Ritual ganz einfach selbst umsetzen können.

Was ist Matcha? Das Geheimnis des grünen Pulvers

Matcha (抹茶) bedeutet wörtlich «gemahlener Tee». Im Gegensatz zu normalem Grüntee, bei dem Blätter lediglich aufgegossen und wieder entfernt werden, trinkt man bei Matcha das zu feinstem Pulver vermahlene Teeblatt selbst. Für hochwertigen Matcha werden die Teepflanzen wochenlang beschattet, was ihnen ihre intensive smaragdgrüne Farbe und einen milden, leicht süßlichen Geschmack verleiht. Zusätzlich enthält die Teepflanze neben Koffein auch eine hohe Konzentration der Aminosäure L-Theanin, die für eine beruhigende und zugleich fokussierende Wirkung sorgt – ganz ohne die Nervosität, die manche:r von Kaffee kennt.

Matcha-Anbau, im Hintergrund Mout Fuji
© GettyImages Sean Pavone

Vom Zen-Kloster zum Samurai-Elixier: Die Reise des Matcha

Obwohl echter und hochwertiger Matcha heute fast ausschließlich aus den japanischen Regionen um Kyoto und Kagoshima stammt, liegen seine Wurzeln eigentlich in China. Dort war es bereits während der Tang-Dynastie (7. bis 10. Jahrhundert) üblich, Tee zu Pulver zu vermahlen. Nach Japan gelangte dieses Wissen erst im 12. Jahrhundert durch den buddhistischen Mönch Eisai, der Teesamen und die Methode der Zubereitung von seinen Studien in China mitbrachte.

Damals wurde Matcha von Zen-Mönchen genutzt, um während langer Meditationen wach und fokussiert zu bleiben. Später entdeckten auch die Samurai-Krieger seine belebende Wirkung und tranken ihn vor dem Kampf, um ihre geistige Klarheit und Energie zu steigern.

Der Weg zur perfekten Schale: Tipps zur Zubereitung

Ein Bild von der Zubereitung von Matcha-Tee, links eine Schale mit Besen und aufgeschlagenem Matcha, rechts das Pulver

Die Zubereitung des eigenen Matcha kann zu einem wohltuenden Ritual werden, das auch für Anfänger:innen leicht umzusetzen ist.

Für die Matcha-Zubereitung benötigen Sie:

  • Ein feines Sieb

  • Eine kleine Schale (Chawan)

  • Einen Bambusbesen (Chasen) oder einen kleinen Milchaufschäumer

So einfach geht's:

  1. Pulver sieben: Geben Sie für einen klumpenfreien, sanften Tee ca. 1–2 Gramm (etwa einen halben Teelöffel) Matcha durch das Sieb in Ihre Schale.

  2. Wasser temperieren: Gießen Sie das Pulver mit ca. 70 ml heißem, aber nicht kochendem Wasser (ideal sind 80°C) auf. Zu heißes Wasser verbrennt die feinen Blätter und macht den Tee bitter. Ein guter Trick: Wasser aufkochen und dann etwa fünf Minuten abkühlen lassen.

  3. Schaumig schlagen: Schlagen Sie den Tee mit dem Bambusbesen oder einem Milchaufschäumer in schnellen Zickzack-Bewegungen für etwa 20 Sekunden schaumig.
     

Keine Sorge, wenn es nicht sofort perfekt wird. Mit etwas Übung finden Sie bald Ihr ideales Verhältnis von Pulver zu Wasser. Für Einsteiger:innen ist ein Matcha Latte oft der perfekte Start: einfach den fertigen Matcha mit aufgeschäumter (Pflanzen-)Milch aufgießen und genießen.




Ein Moment der Ruhe – im Leben und im Roman

Die Vielseitigkeit des Matcha hat längst auch moderne Küchen erobert. Das grüne Pulver verfeinert heute Lattes, Smoothies, Eiscreme und sogar Kuchen. Ob pur genossen oder als Zutat in kreativen Rezepten – Matcha lädt dazu ein, eigene kleine Genussmomente zu schaffen.

Ganz im Sinne des Romans von Michiko Aoyama kann dieses kleine Ritual zu einem Ankerpunkt werden – ein Moment der Ruhe und des Zu-sich-Kehrens. Es ist die perfekte Einstimmung, um in die tröstliche Welt von «Matcha Tee am Montag» einzutauchen und die Kraft menschlicher Begegnungen zu entdecken, die an einem ganz normalen Montag bei einer Schale Tee ihren Anfang nehmen.

Noch mehr Healing Fiction von Michiko Aoyama

courtesy of the author
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Michiko Aoyama

Michiko Aoyama, geboren 1970 in der Präfektur Aichi, lebt heute in Yokohama. Nach ihrem Universitätsabschluss arbeitete sie zwei Jahre lang als Reporterin für eine japanische Zeitung in Sydney. Nach ihrer Heimkehr war sie zunächst als Zeitschriftenredakteurin in einem Tokioter Verlag tätig, bevor sie sich ganz dem literarischen Schreiben widmete. «Frau Komachi empfiehlt ein Buch» ist u.a. in Japan und Deutschland ein Bestseller und erscheint in über dreißig Ländern.

Zur AutorinBücher von Michiko Aoyama