Im Alter von 97 Jahren ist am 14. Januar der Autor und Rechtsanwalt Heinrich Hannover in seinem Heimatort Worpswede gestorben.
Heinrich Hannover, 1925 in Anklam im Vorpommern geboren und aufgewachsen, wollte eigentlich Förster werden, doch der Krieg kam ihm dazwischen. Als er nach Kriegsende von den Einsätzen an der Front zurückkehrte, hatten seine Eltern sich wie viele andere Anklamer kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee das Leben genommen, sein Elternhaus war enteignet worden. Heinrich Hannover zog zu Verwandten nach Kassel, holte das Abitur nach, studierte Jura und machte sich in den 60er und 70er Jahren als Verteidiger vieler bekannter Personen einen Namen, darunter Ulrike Meinhof, Günter Wallraff, Rosalinde von Ossietzky und Daniel Cohn-Bendit. Er heiratete, gründete eine Familie, bekam sechs Kinder.
Daneben schrieb er, unter anderem Sachbücher (zum Beispiel «Die Republik vor Gericht, Erinnerungen eines unbequemen Rechtsanwalts») sowie Kinderbücher wie «Das Pferd Huppdiwupp». Seine Sammlung kleiner, origineller Geschichten - mit der Bandnummer 5 eines der ersten Rotfuchs-Kinderbücher überhaupt - zählt zu den wenigen Rotfuchsbüchern, die ohne Unterbrechung bis heute lieferbar sind. Und er blieb dem Schreiben treu, bis zuletzt. Rotfuchs trauert um einen seiner ersten und treuesten Autoren.