«Wenn die Menstruation politisch ist, ist es die Menopause auch.»
Warum erklären wir Frauen in und nach den Wechseljahren zu kränkelnden Mängelwesen? Warum feiern wir nicht mehr die positiven Aspekte dieser umgekehrten Pubertät – neu gewonnene Gelassenheit, Klarheit und Freiheit?
Dieses Buch ist eine kluge, ermächtigende Spurensuche und ein leidenschaftliches Plädoyer für einen selbstbestimmten Umgang mit den Wechseljahren.
Schon bevor wir das vierte Lebensjahrzehnt vollendet haben, begegnet uns das Thema Menopause heute überall – oft begleitet von dem Eindruck eines bevorstehenden Verfalls. Neben der vermeintlichen Aufklärung offeriert eine ganze Industrie passende Produkte und setzt an die Stelle alter Stigmata neue Konsumversprechen.
Anstatt sich dieser Logik zu beugen, lädt Silke Weber ein, den Blick zu weiten. Sie beleuchtet die komplexen Zusammenhänge von Hormonen, Kultur und Ökonomie und nimmt uns mit auf eine Reise von der Erfindung des Begriffs durch männliche Ärzte im Frankreich des 19. Jahrhunderts, ohne den die heutige Milliardenindustrie nicht denkbar wäre, bis zu aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Nonchalant hinterfragt sie dabei all unsere Prägungen, Narrative und Gewissheiten und liefert einen längst überfälligen Gegenentwurf zum derzeitigen Narrativ der Wechseljahre.