Alle Guten waren tot
Aris wurde in Griechenland geboren und als Kleinkind von Helmut und Gitte adoptiert – eine Art persönliche deutsch-griechische «Wiedergutmachung». Er ist inzwischen Altenpfleger und sein Job eine Zumutung oder, wie einer seiner greisen Patienten es formuliert: «Diese traurigen Augen, da wird man ja lebensmüde.». Als die todkranke Frau Xenaki ihm einen ungewöhnlichen Handel anbietet, schlägt er deshalb nach kurzem Zögern ein: Er soll für etwas Geld nach Griechenland reisen, um ihrer Enkelin Aphrodite eine Erbschaft zukommen zu lassen.
Gleich nach seiner Ankunft in Athen wird Aris vom lebensklugen Kioskbesitzer Stelios und vom Möchtegern-Gigolo Sakis in allerhand seltsame Probleme verwickelt, bevor er Aphrodite und die versteckte Erbschaft überhaupt ausfindig machen kann. Es stellt sich heraus, dass es sich bei der Hinterlassenschaft um alte Familienphotographien handelt. Sie erzählen von Griechenlands dunkelster Zeit, in der Frau Xenaki gegen die deutsche Besatzung kämpfte, gemeinsam mit Aris Kommenos. Der berühmte Widerstandskämpfer ist der Namenspatron von Aris. Und der fragt sich: Wusste Frau Xenaki das?
Gerasimos Bekas schreibt mit Witz und Verve über die Identitätssuche eines jungen Mannes und erzählt dabei so feinfühlig wie schonungslos die Geschichte des griechischen Widerstands während der deutschen Besatzung, eine Epoche, die in Deutschland immer noch gerne vergessen wird. Sein vielschichtiger Roman zeigt auch, wie die heutige Situation des Landes mit seiner Zerstörung durch die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs verbunden ist.
- Verlag: Rowohlt Hundert Augen
- Erscheinungstermin: 20.11.2018
- Lieferstatus: Verfügbar
- 256 Seiten
- ISBN: 978-3-498-00684-6

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Ein kleines Wunder. Unterhaltsam, ohne flach zu sein.
Ein intelligenter und amüsanter Roman.
Die perfekte Lektüre für den nächsten Urlaub.
Ein kühnes, ein mutiges Buch, das zeigt, dass sich jede Heimat aus Vergangenem und Gegenwärtigem zusammensetzt.
Eine vielschichtige Erzählung.
Wunderbar unterhaltsam und von schönem Humor getragen.
Bekas‘ Sinn für Kontraste ist beeindruckend: keine Tristesse ohne humoristischen Rettungsschirm, das Hässliche ist immer auch ein wenig schön, und aufrichtige, tiefe Menschlichkeit da zu finden, wo man sie am wenigsten vermutet.
Ein spannender, witziger und zugleich berührender Roman!
Bekas' Debüt macht Spaß und bringt durch die graue Jahreszeit, in der zweiten Ebene jedoch ist es ein Roman über eine Selbstfindung und einen europäischen Staat, der wie kaum ein anderer in der vergangenen Dekade eine Zäsur erlebt hat.
Unglaublich lustig und präzise erzählt. Sehr schön.
Spannendes Debüt einer Identitätssuche, die alles andere als gemütlich ist, eher eine Achterbahnfahrt, mit vielen Wendungen, Kurven und Loopings, die nicht bloß den Helden, sondern auch seine mitreisenden Leser*innen kräftig durchschütteln.
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