Die silbernen Felder
Margarethe liebt das Baden in Seen, die Fotografie, Shoppingmalls und ihre Einsamkeit. Sie hat sich in ihrer Erinnerung verschanzt – an ihre Reisen und an ihre widerspenstige, begabte Schwester Fiona. Aber Fiona ist seit langem verschwunden.
Die Geschichte spielt in naher Zukunft, das alltägliche Leben läuft fast so ab wie heute, doch Entscheidendes hat sich verändert: Die liberalen Demokratien sind Vergangenheit, Digitalkonzerne haben eine auf den ersten Blick sanfte globale Herrschaft errichtet. Das Leben jedes Menschen wird in den «Inneren Dateien» aufgezeichnet, mit denen sich, für alle und jederzeit, die schönsten Erinnerungen kombinieren und ungeahnte Glücksgefühle auslösen lassen. Sie fungieren nach dem Tod als Gedächtnisspeicher – und versprechen eine Art kollektives ewiges Leben: das Projekt «Liebseligkeit». Fiona, die mehr damit zu tun hatte, als sie sagte, verweigerte sich dem irgendwann.
Margarethe begibt sich auf die Suche nach Fiona und weiteren verschwundenen Freunden. Sie reist in die «Zone» im ländlichen Südwesten, wo Menschen außerhalb des Systems leben. Wo ist Fiona, welche Rolle spielte sie? Und warum träumt Margarethe so seltsam?
- Verlag: Rowohlt Berlin
- Erscheinungstermin: 17.08.2021
- Lieferstatus: Verfügbar
- 192 Seiten
- ISBN: 978-3-7371-0130-1
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Bestechend präzise
Claudia Tieschky dreht in ihrer clever komponierten Dystopie an einigen Stellschrauben unserer Gegenwart. Der Roman entwirft eine Welt, in der die Erinnerungen jedes Menschen in das kollektive gesellschaftliche Gedächtnis eingespeist werden: ob man will oder nicht.
Es ist die dystopische Fantasie, die die LeserInnen in ihren Bann zieht. Erinnernd an die literarischen Visionen eines Stanisław Lem beschreibt Claudia Tieschky eine Zukunft im Zeichen des Tech-Kapitalismus.
Ich habe dieses Buch verschlungen … Ein Buch für alle, die schon länger mal digital detoxen wollten? Nicht nur!
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