Das smaragdene Licht in der Luft
Donald Antrim ist der große Unbekannte der zeitgenössischen US-Literatur: Autoren wie Jonathan Franzen, Thomas Pynchon, Richard Ford und Jeffrey Eugenides verehren sein schmales, geheimnisvoll funkelndes Werk - allem voran seine jüngsten, sämtlich im renommierten «New Yorker» vorab publizierten Storys.
Da kauft ein untreuer Mann seiner Frau einen Blumenstrauß für 350 Dollar, während sie mit seinem besten Freund, der ihr Geliebter ist, und dessen Frau, die seine Exgeliebte ist, in einem Lokal auf ihn wartet («Noch ein Manhattan»). Eine Schulinszenierung von Shakespeares «Mittsommernachtstraum», getragen vom anarchischen Furor der Texte, von zu viel Dope und pubertärer Lust, endet in einer Orgie («Ein Schauspieler bereitet sich vor»). Und in der Titelstory fährt ein trauriger Kunstlehrer in die Berge, um dort die Gemälde seiner Exfreundin zu entsorgen. Die Menschen in Antrims Erzählungen sind ständig mit ihrem unkooperativen Ich konfrontiert, größenwahnsinnig, verzweifelt. Aber sie sind lebenshungrig. Sie lieben und
wollen geliebt werden.
Antrim ist ein Erforscher psychologischer Grenzbereiche, der stets das Komische, Groteske im hartnäckig tragischen Alltag findet. Seine Storys sind kunstvoll komponierte, atemberaubend elegante Meisterwerke, voller Mitgefühl und Zartheit.
- Verlag: Rowohlt Buchverlag
- Erscheinungstermin: 30.10.2015
- Lieferstatus: Verfügbar
- 224 Seiten
- ISBN: 978-3-498-00092-9
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Jede einzelne dieser Erzählungen ist ein meisterhaftes Beispiel ihres Genres.
Donald Antrim ist der unberechenbarste unter den amerikanischen Starautoren.
Donald Antrim erzählt von Menschen, die auf dünnem Eis unterwegs sind. Sie sind hochnotkomisch, und Antrims Meisterschaft zeigt sich nicht zuletzt in der komödiantischen Zuspitzung der Schwierigkeiten, in die er seine taumelnden Figuren geraten lässt. Seine Erzählungen handeln, wie alle großen Werke der Literatur, von der Verwundbarkeit der menschlichen Seele.
Donald Antrims Storys sind schön und drastisch zugleich, mit elektrifizierender Wirkung.
Viele Autoren können mal traurig, mal lustig, mal erschreckend und mal lächerlich sein. Antrim kann alles zugleich.
Donald Antrim ist anders als alle anderen heutigen Schriftsteller. Aber wie keiner von uns spricht er über uns alle.
Dieser Autor nähert sich tastend und behutsam seinen Sujets und ist gleichzeitig mit einer Souveränität am Werk, dass man manche Sätze mindestens fünfmal lesen will, nur um ihren Klang und ihrer gedanklichen Tiefe nachzulauschen. Er ist ein derart großer Stilist, dass der sprachliche Glanz wie ein matter Firnis über dem Dargestellten schimmert. Antrim kann auf zehn Seiten ein Schicksal in die feinsten Ingredienzien auflösen, in Duft, Schall, Ahnung und Anspielung.
Eine wunderbare Gelegenheit, einen der besten amerikanischen Erzähler zu entdecken und schätzen zu lernen.
Eine brillante Performance: wild, lustig und manchmal surreal – als würde David Lynch Romane schreiben!
Eines der funkelndsten Lichter in der modernen US-Literatur.
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